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"In der Krise blenden wir alle Bereiche aus, die das Menschsein ausmachen. Die aktuell am meisten benachteiligten Generationen sind die Alten und die Kinder. Ältere Menschen erinnern an den Tod, die Jungen an das pure Leben. Vor beidem scheinen wir Angst zu haben", sagt der Lehrer und Diplompädagoge Gerald Ehegartner.
Seit nun über einem Jahr ist man Virenträger, Teil einer epidemiologischen Kurve, eine Fallzahl, ein Patient vielleicht, eine Labormaus, aber irgendwie ist man kein Mensch mehr. Wirtschaftliche, pädagogische, kulturelle oder soziologische Aspekte werden außen vorgelassen, nach wie vor besteht ein monokausaler Tunnelblick auf die Krise als virologisches Problem, dessen Lösung in der Impfung liegt.
Gerald Ehegartner ist entsetzt über den Umgang mit den Kindern in der Pandemie – eine Transformation von Hoffnungsträgern zu Virenträgern. Im Interview mit mir spricht er über die Rückkehr zur Angstpädagogik, technokratische Entwicklungen, ein ganzes Land als Schulklasse, den Hygienismus als neue Religion und Lücken und Freiräume im (Schul-)System. Was wir jetzt brauchen, so Ehegartner, ist ganz bestimmt kein Transhumanismus, sondern Lebendigkeit, Würde und die Wiederentdeckung des Menschseins.
Dipl. Päd. Gerald Ehegartner ist ausgebildet in Theater-, Natur- und Wildnispädagogik und derzeit als Mittelschullehrer tätig. Er ist Mitbegründer des ersten „Naturpädagogik-Wahlpflichtfaches“ Österreichs – „Abenteuer Natur“ und Teil der Initiative "Lernwelt" unter der Leitung von Prof. Dr. Gerald Hüther.
https://geraldehegartner.com/
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